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Kindertagespflege
Betreuung für ein Kind finden - Mein Kind in guten Händen
Olof Palme: "Weil unsere Kinder unsere einzige reale Verbindung in die Zukunft und weil sie die Schwächsten sind, gehören sie an die erste Stelle der Gesellschaft".
Mit der Suche nach einer Betreuung für ihr Kind treffen Eltern eine wichtige, elementare Entscheidung. Wo, wie und mit wem wird das Kind nun einen Teil seines Alltages verbringen?
Dabei tauchen viele weitere Fragen auf. Mit unserem Beratungsangebot möchten wir Ihnen helfen, die Antworten zu finden:
• Welche Betreuungsform ist für Ihr Kind geeignet?
• Wie wird Ihr Kind gefördert?
• Welche Angebote gibt es in der näheren Umgebung?
• Was gibt es für Anmeldefristen für die Einrichtungen?
• Was genau ist Kindertagespflege?
• Wie findet sich die geeignete Tagespflegeperson?
• Was passiert in einer Kindertageseinrichtung oder bei einer Tagespflegeperson?
Gemeinsam mit Ihnen klären wir den individuellen Bedarf Ihrer Familie. Wir beraten Sie zu den verschiedenen Möglichkeiten der Kindertagesbetreuung.
Aktionswoche Kindertagespflege 2024
Erstmalig beteiligten sich die Kindertagespflegepersonen in Isernhagen und das Kindertagespflegebüro mit vier Aktionen an der Aktionswoche! Ziel war, zu zeigen, was Kindertagespflege kann, sie sicht- und erlebbar zu machen.
Besonders ist dieses Jahr das Jubiläum: 50 Jahre Kindertagespflege in Deutschland 1974 – 2024
Zum Auftakt am Montag hatten interessierte Familien die Gelegenheit, im Rahmen eines kleinen Vortrages der Fachberatung Kindertagespflege Sabine Müller, zum Thema: „Betreuungsmöglichkeiten in der Kindertagespflege in Isernhagen“, sich zu informieren und Fragen zu stellen.
Am Mittwoch trafen sich 7 Tagesmütter mit 27 Tageskindern auf dem neuen Spielplatz im Baugebiet Wietzeaue in Altwarmbüchen zu „Spiel & Picknick“ mit einer Seifenblasenaktion. Hier gab es für Familien die Gelegenheit zum Erleben und für Gespräche.
Am Tag darauf ergab sich gleiches bei „Spiel, Spaß und Bewegung“ in der Turnhalle der Heinrich-Heller-Schule in Altwarmbüchen. Zwei Tagesmütter treffen sich dort einmal die Woche. Die Kinder haben dort die Möglichkeit, auf kindgerechten Bewegungsbaustellen ihr Können unter Beweis zu stellen.
Den Abschluss bildete dann eine weitere Informationsveranstaltung für alle, die an der Tätigkeit einer Kindertagespflegeperson interessiert sind: „Tagesmutter – Tagesvater Ein Beruf! Sinnstiftend und mit Zukunft“. Diese wird im Oktober, dann in Kooperation mit der Stadt Burgwedel und der Gemeinde Wedemark, wiederholt.
Die beiden Fotocollagen geben einen kleinen Eindruck.
Betreuung mit familiärem Charakter
Unter Kindertagespflege versteht man die Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern durch eine geeignete Kindertagespflegeperson in ihrem Haushalt, im Haushalt der Personensorgeberechtigten oder in anderen geeigneten Räumen. Sie ist ein Betreuungsangebot für Kinder im Alter von 0 bis 14 Jahren, eignet sich jedoch in erster Linie für Kinder im Alter von 0 bis 3 Jahren. Für ältere Kinder kann diese Form der Betreuung unter Umständen ergänzend zum Besuch einer Kindertagesstätte oder zum Besuch einer Schule erfolgen.
Kindertagespflegepersonen werden durch eine bundesweit anerkannte Qualifizierung auf ihre Tätigkeit vorbereitet. Zudem müssen sie weitere Voraussetzungen erfüllen, um vom öffentlichen Jugendhilfeträger als geeignet eingestuft zu werden und gegebenenfalls eine Pflegeerlaubnis zu erhalten.
Sie suchen eine Tagesmutter oder möchten selbst tätig sein? Informationen und Antwort auf Ihre Fragen erhalten Sie beim Kindertagespflegebüro der Gemeinde Isernhagen und in den beigefügten FAQs.
Interviews mit Tagesmüttern und -vätern
Kindertagespflege: Interview mit Anja Helbing
Tagesmütter und Tagesväter: Multitalente, die über viele Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele, besonders den kleinen Kindern, eine feste Bezugsperson sind, die ihnen Schutz und Geborgenheit geben. Sabine Müller, Fachberatung Kindertagespflege sprach mit Anja Helbing, Tagesmutter aus Isernhagen HB.
Sabine Müller: Wie sind Sie zur Kindertagespflege gekommen?
Anja Helbing: Es gab tatsächlich ein Schlüsselerlebnis. Eine Bekannte war schon eine Zeit lang Tagesmutter und bat mich spontan, einen Ausflug zu begleiten. Ein lebendiger und fröhlicher Tag, der mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist.
Es folgten dann Gespräche mit künftigen Kolleginnen, mit meiner Familie, mit Ihnen Frau Müller und 2010 dann der Grundqualifizierungskurs. Später dann weitere Fortbildungen und der große Aufstockungskurs, so dass ich nun die höchst mögliche Anzahl an Grundqualifizierungsstunden habe, die hier in Niedersachsen möglich sind. Regelmäßige Fortbildungen sind für mich selbstverständlich und eine Investition in die Zukunft. Sie erweitern den Horizont und stärken mich in der Zusammenarbeit mit den Eltern.
Seit Anfang 2011 betreue ich hier in unserem Haus bis zu fünf Kinder gleichzeitig. Ich habe die Entscheidung nicht einen Tag bereut!
S.M.: Wie viele Tageskinder waren es in den 13 Jahren?
A. H.: Nicht immer waren fünf Kinder gleichzeitig in meiner kleinen, familiären Gruppe. So waren es ca. 32 Kinder im Alter von 0 bis 4 Jahren, darunter etliche Geschwisterkinder. Bald kommt das dritte Kind einer Familie, dessen Ältester einer meiner ersten Tageskinder war.
S.M.: Was macht für Sie den Reiz dieser Tätigkeit aus?
A.H.: Die Kindheit ist die Zeit und Gelegenheit die Welt zu entdecken, sie zu ergründen, frei von äußeren Zwängen wie Zeitnot, Erfüllung von Maßstäben und gesellschaftlicher Wertung. Kinder sind wissbegierige, aktive, schöpferisch phantasievolle und soziale Wesen und jedes ist in seiner Art einzigartig. Alles ist spannend, begeisternd. Mitunter kommen wir auf unseren Spaziergängen in die nahe Natur gar nicht weit, weil jedes Blatt, jeder Käfer, jede Spinne, genau untersucht werden möchte.
Daraus ergibt sich für uns Erwachsene die Aufgabe, diese andersartige kindliche Welt verstehen zu lernen. Ich weiß, dass eine gelingende sozial-emotionale Entwicklung für Kinder auf verschiedenen Ebenen von besonderer Bedeutung ist: Sie ist die Basis für subjektives Wohlbefinden, für eine erfolgreiche Regulation von positiven und negativen Gefühlen, für befriedigende Beziehungen zu anderen Kindern und zu Erwachsenen. Darüber hinaus sind sozial-emotionale Kompetenzen wesentliche Voraussetzungen für erfolgreiches Lernen.
Die Kinder zu beobachten, mit erleben zu dürfen, wie sie miteinander interagieren, in Rollenspielen aufgehen, einfach nur dabei sein zu dürfen macht mich glücklich.
S.M.: Wo sehen Sie den Schwerpunkt in Ihrer Tätigkeit?
A.H.: Wie schon angesprochen ist die sozial-emotionalen Entwicklung der Kinder mein erster Schwerpunkt. Zuallererst schaffe ich eine sichere und vertrauensvolle Umgebung, in der die Kinder sich wohl und geborgen fühlen. Ich gebe emotionale Zuwendung und Verständnis, um den Kindern zu helfen, ihre eigenen Gefühle zu erkennen und auszudrücken. Ich berücksichtige die individuellen Bedürfnisse und Entwicklungsstände jeden Kindes und passe meine Unterstützung entsprechend an. Und nicht zuletzt bin ich selbst Vorbild für angemessenes soziales Verhalten.
Ich habe ein Kunststudium abgeschlossen und vor der Tätigkeit als Tagesmutter im Bereich Graphikdesign gearbeitet. So liegt es nahe, das mir besonders die ästhetische Bildung am Herzen liegt. Nun darf man nicht glauben, dass ich mit den Kindern täglich bastele. Weit gefehlt! Wenn ich Farbe, Kleister und Wasser raushole, dann auch Tapete und die Kinder agieren mit vollem Körpereinsatz. Täglich haben sie die Gelegenheit, im Sandbereich auch Wasser mit einzusetzen. Zusätzlich singen wir viel und ich mache Fingerspiele und Kniereiter.
S.M.: Besonders ist Ihre Hündin Laima. Sie ist Teil des pädagogischen Konzeptes.
A.H.: Ja, ist sie und Alou, bis vor einem Jahr, war es auch. Beide gehören der Rasse Husky an und bestechen dadurch, dass sie eine Unaufgeregtheit an den Tag legen. Laima bellt sehr selten, niemand wird von ihr bedrängt oder gar angesprungen. Ich konnte schon häufig miterleben, wie sich die Kinder von ihr trösten lassen. Und wenn es ihr mit den Kindern mal zu viel wird, hat sie immer die Möglichkeit sich zurück zu ziehen. Selbstverständlich wird sie von mir mit den Kindern nie allein gelassen.
S.M. Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?
A.H.: Allgemein sind die Ansprüche gestiegen. Dadurch hat sich meine Arbeit insgesamt deutlich professionalisiert. Ich dokumentiere meine Beobachtungen und nutze diese als Basis für regelmäßige Elterngespräche. Er erlebe, dass Eltern mehr gesellschaftlichen Druck spüren. Dennoch stellen sie immer noch die gleichen Fragen, sind genauso besorgt um ihr Kind und wünschen sich Transparenz. Was geschieht während der Betreuung? Um hier für Klarheit zu sorgen, haben Eltern immer und so oft sie mögen, die Möglichkeit zu hospitieren. Unstimmigkeiten, die ich manchmal nur erspüre, kläre ich immer sofort. So haben sich aus manchen „Betreuungsverhältnissen“ Freundschaften entwickelt. Ich mag diese enge Bindung.
S.M.: Was möchten Sie abschließend noch sagen?
A.H.: Mein Dank geht an alle Eltern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, die ganz selbstverständlich auch die Geschwisterkinder wieder zu mir bringen. Außerdem Dank an meinen Mann und meine beiden Kinder, die mich von Anfang an bis heute bei meiner Tätigkeit als Tagesmutter unterstützt und bestärkt haben. Außerdem bedanke ich mich bei Ihnen Frau Müller: für Rat, Tat und offenes Ohr.
Kindertagespflege: Interview mit Anke Bendig
Tagesmütter und Tagesväter: Multitalente, die über viele Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele, besonders den kleinen Kindern, eine feste Bezugsperson sind, die ihnen Schutz und Geborgenheit geben. Sabine Müller, Fachberatung Kindertagespflege sprach mit Anke Bendig, Tagesmutter aus Isernhagen KB.
Sabine Müller: Wie sind Sie zur Kindertagespflege gekommen?
Anke Bendig: Als meine beiden Söhne vor 20 Jahren klein waren, besuchte ich die Krabbelgruppen des Eltern-Kinder-Treffs e.V. in Altwarmbüchen. Dort wurde ich angesprochen. Familien suchten Unterstützung für wenige Stunden bzw. fürs Holen und Bringen vom/zum Kindergarten.
Etwas später stieß ich auf eine Anzeige, in der eine Familie eine Betreuung eines chronisch kranken Säuglings im eigenen Haushalt suchte. Dort arbeitete ich 2 Jahre sehr gerne. Der Kontakt besteht bis heute. Letztes Jahr wurde „der Kleine“ konfirmiert und ich durfte dabei sein.
2009 bin ich mit meiner Familie dann nach Isernhagen KB umgezogen. Seitdem betreue ich bis zu fünf gleichzeitig anwesende Kinder bei mir zu Hause in einer geräumigen Erdgeschosswohnung mit Garten und einer Hobbyhühnerhaltung auf einem separaten Gartengrundstück.
Wie erforderlich, habe ich eine Pflegeerlaubnis des Jugendamtes, die Räume sind abgenommen, ich habe eine umfangreiche Grundqualifikation mit Weiterbildung (insgesamt 560 Stunden) und bilde mich regelmäßig fort.
S.M.: Wie viele Tageskinder waren es in den 15 Jahren?
A. B. Da ich meine höchst mögliche Kinderanzahl selten ausreize - mir ist eine kleine familiäre Gruppe sehr wichtig - waren es ca. 35 Kinder im Alter von 0 bis 8 Jahren.
S.M. Wo sehen Sie den Schwerpunkt in Ihrer Tätigkeit?
A.B. Gerade die Eingewöhnung ist am Anfang ganz elementar, besonders, wenn die Kinder noch sehr klein sind. Für jedes Kind ist der Beginn der Kindertagesbetreuung eine große Herausforderung: Es wird mit fremden Personen, unbekannten Räumen und einem veränderten Tagesablauf konfrontiert und muss sich für mehrere Stunden von seinen Eltern trennen.
Die Jüngsten waren zu Beginn der Betreuung noch kein Jahr alt. Um eine Bindung zu mir aufzubauen, Geborgenheit zu spüren und sich wohlzufühlen braucht es Zeit.
Meine Erfahrung zeigt, dass das Kind diese neue Situation gut verkraftet, wenn es sich allmählich und im Beisein einer vertrauten Bezugsperson mit der neuen Situation vertraut machen kann. Ich stelle mich während dieser Phase intensiv auf das neue Tageskind ein und lege gemeinsam mit den Eltern das Fundament für eine gute Erziehungspartnerschaft.
Diese ist für mich ein wichtiger Aspekt in meiner Tätigkeit, der oft unterschätzt wird. Die Zusammenarbeit zwischen mir und den Eltern der betreuten Kinder geschieht wertschätzend und auf Augenhöhe. Wir sind in täglichem Austausch, treffen uns mindestens zweimal jährlich für ein Entwicklungsgespräch und alle acht Wochen findet ein Elterncafé statt. Basis für die Entwicklungsgespräche mit Eltern sind die von mir angefertigten Beobachtungsdokumentationen (Entwicklungsschnecken).
Zum Abschluss, wenn das Kind in den Kindergarten wechselt, feiern wir ein Abschiedsfest. Ankommen und Abschied bilden insgesamt und täglich den Rahmen, in dem das Kind Orientierung und Halt hat, beides bildet die Basis für die weitere Gestaltung ihrer Bildungsprozesse.
S.M. Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?
Erziehungsstile von Eltern haben sich verändert. Der Fokus liegt mehr auf den Bedürfnissen der Kinder. Viele Eltern sind besorgter und unsicherer geworden und brauchen noch mehr Hilfe und Unterstützung in der Erziehungspartnerschaft, als noch vor einigen Jahren. Das liegt sicher auch an der Digitalisierung und an immer größeren Herausforderungen für Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder (Beruf und Familie unter einen Hut bringen, Alleinerziehende, Pandemie …).
S.M.: Was möchten Sie abschließend noch sagen?
Ich möchte mich insbesondere bei meinem Mann und meinen beiden Söhnen bedanken, die mich von Anfang an bis heute bei meiner Tätigkeit als Tagesmutter unterstützt und bestärkt haben. Außerdem bedanke ich mich bei Ihnen Frau Müller. Sie beantworten stets kompetent und mit viel Geduld alle meine Fragen, begleiten mich als Tagesmutter bestens und beraten mich in zahlreichen Gesprächen umfassend. Ein letzter Dank gilt auch meiner Vermieterin, die seit Beginn meiner Tätigkeit als Tagesmutter diese stets gutgeheißen und gegenüber potentiellen neuen Mietern in der Wohnung über uns verteidigt hat.
Kindertagespflege: Interview mit Jolanda Krause
Tagesmütter und Tagesväter: Multitalente, die über viele Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele, besonders den kleinen Kindern, eine feste Bezugsperson sind, die ihnen Schutz und Geborgenheit geben.
Sabine Müller Fachberatung Kindertagespflege, sprach mit Jolanda Krause, die erst gemeinsam mit einer Kollegin und jetzt im eigenen Haushalt Kinder im Alter von 1 bis 4 Jahren betreut.
Sabine Müller: Wie sind Sie zur Kindertagespflege gekommen?
Jolanda Krause: Als Jugendliche habe ich bei unseren Nachbarskindern eingehütet, mir so als Babysitter ein Taschengeld dazu verdient. Auch danach spielten Kinder in meinem Leben eine große Rolle. Unsere Haustür war immer offen für die zahlreichen Freunde unserer Söhne. Auch zusätzliche Esser am Tisch (Kochen ist eine meiner Leidenschaften) oder mal Übernachtungskinder gehörten zu unserem normalen Familienalltag dazu. Es war nicht selten, dass mal 4 bis 5 verschiedenen Nationalitäten an einem Tisch saßen.
Der Gedanke mich da beruflich zu verändern, war immer da. 2013 kam der Vorschlag einer Bekannten, die schon einige Jahre als Tagesmutter für unterdreijährige Kinder tätig war, bei ihr mit einzusteigen, gerade richtig. Um es professionell anzugehen, belegte ich zeitnah den Grundqualifizierungskurs, den ich mit Erfolg abschloss.
Seit Januar 2019 betreue ich mit sehr viel Freude und Fachwissen bei uns zu Hause meine Tageskinder, darunter auch Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen. Ganz normaler Alltag für uns! Ich finde es wunderbar, zu beobachten und mit zu erleben, wie unvoreingenommen Kinder aufeinander zugehen. Da stört weder die fremde Sprache noch irgendeine Beeinträchtigung.
S.M. Wie viele Kinder waren es über die Jahre?
J.K. Über die Zeit von nun mehr als 10 Jahren sind es bereits um die 40 Kinder, die ich als Tagesmutter unterstützend begleiten durfte. Ein besonderes Lob der Eltern ist, wenn nach dem ersten Kind auch die Geschwisterkinder wieder bei mir angemeldet werden.
Leider gehört auch das Abschiednehmen dazu, wenn die Zeit bei mir zu Ende geht, und der große Schritt in den Kindergarten ansteht. So eine Verabschiedung ist immer sehr emotional, besonders bei uns Erwachsenen, die Kinder freuen sich fast immer auf den Kindergarten und das ist auch gut so. Gemeinsam mit den Eltern bereite ich sie gut darauf vor, damit der Übergang nicht schwerfällt, sondern die Freude auf was Neues überwiegt!
S.M. Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?
J.K. Der Anspruch an uns Kindertagespflegepersonen ist gestiegen und das finde ich gut, dadurch hat sich die Anerkennung unserer Arbeit gegenüber geändert. Sie wird mehr wertgeschätzt und wir werden mit anderen Augen gesehen, und nicht mehr als einfache Spielaufsicht für Kinder abgetan. Neu ist auch, dass immer mehr Eltern Wert auf gesunde, ausgewogene Ernährung ihrer Kinder legen. Ich bereite jeden Tag frisch eine ausgewogene warme Mahlzeit zu. Ich koche sehr vielseitig, so haben vegetarische Gerichte, Fleisch und Fisch einen festen Bestandteil in unserem Essensplan. Obst und Snackgemüse gehören sowieso jeden Tag dazu.
Ich erlebe es immer häufiger, dass Eltern sich nicht mehr auf ihren Instinkt verlassen, sondern stattdessen lieber Bücher lesen. Dabei ist doch jedes Kind auf seine eigene Art einzigartig. Ich sage nur: "Schaue mit dem Herzen fühle mit dem Bauch und folge deinem Instinkt"!
Ich finde, dass über die Jahre der Zusammenhalt von uns enger geworden ist, das Kornkurenzdenken, wie ich es am Anfang meiner Tätigkeit empfunden habe, ist einem Miteinander gewichen. Dieses ist auch Ihnen, Frau Müller zu verdanken. Persönlich bin ich während der langen Zeit der 400 Stunden-Aufbauqualifikation mit einigen meiner Kolleginnen enger zusammengerückt und es sind richtige Freundschaften entstanden.
Was macht für Sie den Reiz der Tätigkeit aus?
J.K. Der besondere Reiz besteht darin, dass meine Tageskinder und deren Eltern mir ihr Vertrauen schenken, für mich keine Selbstverständlichkeit. Dieses Vertrauen gibt den Kindern die Sicherheit, die sie benötigen, um sich frei entfalten zu können. Und den Eltern ein gutes Gefühl, weil sie wissen: Ihr Kind ist gut versorgt. Ich genieße es jeden Tag aufs Neue, wenn morgens die Haustür aufgeht und meine Tageskinder freudestrahlen hereinspazieren. Oft erzählen Sie schon beim Jacke- und Schuheausziehen, was sie alles am vorigen Tag erlebt haben. Oder auch beim Abholen, wenn sie freudestrahlend sagen: Tjüüsch Jojo, ich komme morgen wieder. Diese Momente sind einfach unbezahlbar und erfüllen mich mit Stolz
Hinzu kommt, dass ich unterstützend und sehr eng mit den Eltern zusammenarbeite. Ich stehe ihnen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Seite. Ich sehe mich für Kind und Eltern als erweitertes Familienmitglied mit pädagogischem, wertvollem Fachwissen.
Gerade deswegen besteht auch immer noch Kontakt zu ehemaligen Tageskindern und Eltern. Es kommt nicht selten vor, dass eines der ehemaligen Tageskinder und auch Eltern auf dem Heimweg von der Schule oder Kindergarten mal kurz anhalten, um mir etwas zu erzählen, oder einfach kurz Hallo sagen.
Sie hören schon, Frau Müller, ich gehe vollkommen in meiner Tätigkeit als Tagesmutter auf!
S.M.: Was möchten Sie abschließend noch sagen?
J.K Ein Dankeschön geht an alle Eltern, die mir bereits ihre Kinder anvertraut haben und an neue Eltern, die noch folgen werden. Leider ist vielen Eltern die Betreuungsform, wie wir sie anbieten immer noch nicht bekannt. Auch wir arbeiten nach den Inhalten des niedersächsischen Orientierungsplan für Bildung und Erziehung. Und ich besuche regelmäßig Fortbildungen, um den qualitativ hohen Standard meiner Kindertagespflegestelle aufrecht zu erhalten.
Danke an meinem Mann Michael und unsere beiden Söhne Mark und Jan, die von der ersten Stunde an voll hinter mir und meiner Tätigkeit als Tagesmutter stehen.
Und zum Abschluss bedanke ich mich bei ihnen Frau Müller, für unser Interview und ihren unermüdlichen Kampf, dass wir KTPP mehr gesehen und gehört werden. Sie sind stets für mich da und ich wünsche mir noch viele Jahre in guter Zusammenarbeit mit ihnen.
Kindertagespflege: Interview mit Astrid Binkau, Anna Peya und Regina Wichmann von der Großtagespflege Nesthäkchen, Altwarmbüchen
Tagesmütter und Tagesväter: Multitalente, die über viele Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele, besonders den kleinen Kindern, eine feste Bezugsperson sind, die ihnen Schutz und Geborgenheit geben.
Die Betreuung von Kindern in einer Großtagespflege weißt Besonderheiten auf. Sabine Müller Fachberatung Kindertagespflege sprach mit den Tagesmüttern Astrid Binkau, Anna Peya und Regina Wichmann, die in Altwarmbüchen acht Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren betreuen.
Sabine Müller: Wer sind die Nesthäkchen, was macht sie aus?
Nesthäkchen: Wir sind Anna, Regina, Astrid und 8 Kinder im Alter von 1-3 Jahren, zusammen sind wir die Nesthäkchen. Wir arbeiten seit 2021 zusammen, die Nesthäkchen gibt es seit 2013.
Wir sind langjährig erfahrene qualifizierte Tagesmütter und arbeiten gemeinsam, nach einer einheitlichen Konzeption, in einem angemieteten Haus, mit großzügigen Räumlichkeiten, Atelier, Bewegungsraum, Schlafraum, Essraum, Bad und Küche und einem wunderschönen Garten, der zum Spielen einlädt. Unsere Großtagespflege befindet sich in zentraler Lage im Ortsteil Altwarmbüchen.
Wir betreuen die Kinder von montags-freitags in der Zeit von 7:30 Uhr bis 15:30 Uhr. Durch die kleine Anzahl von Kindern ist es uns möglich, ganz individuell auf sie einzugehen und familiennah zu arbeiten. Wir gewährleisten eine zuverlässige, durchgehende Betreuung. Die Kinder haben in uns verlässliche Bindungspersonen.
Die Kinder erspielen und erkunden in einer kleinen Gruppe ihr Umfeld, schließen Freundschaften, erlangen Selbstvertrauen und werden von uns dabei liebevoll und individuell begleitet. Durch die enge Zusammenarbeit mit einem intensiven Kontakt zu den Eltern, ist es uns möglich, bedürfnisorientiert auf die Kinder einzugehen und sie zu fördern.
S.M.: Was ist Ihnen bei der täglichen Arbeit wichtig?
N.: Wichtig in unserer Arbeit ist uns, mit Spaß und Spiel den Alltag der Kinder zu gestalten und sie als glückliche, selbstbewusste Persönlichkeiten ins Leben zu schicken. Wir beginnen mit einem gemeinsamen Frühstück, erkunden mit den Kindern die wundervolle Umgebung und spielen mit ihnen in unserem Garten. Wir sind jeden Tag, bei jedem Wetter draußen.
Ein Schwerpunkt in unserer Arbeit ist es für die Kinder eine ausgewogene Ernährung bereitzustellen. Wir kochen täglich frisch mit regionalen Zutaten und dem saisonalen Gemüse aus eigenem Anbau aus unserem Nesthäkchengarten. Die Kinder werden hier altersgerecht beim Aussäen, bei der Pflege, der Ernte und der Zubereitung mit einbezogen.
Die Elternarbeit liegt uns sehr am Herzen. Täglich gibt es Gelegenheit für einen kurzen Austausch. Raum und Zeit für intensive Gespräche bietet unser regelmäßig stattfindendes Elterncafé. Gemeinsam planen wir mit ihnen und unserer kleinen Gruppe viele Projekte und Ausflüge.
S.M.: Was möchten Sie abschließend noch sagen?
N.: An dieser Stelle gilt unser Dank den vielen Eltern, die uns in den vergangenen Jahren ihre Kinder vertrauensvoll in die Betreuung gegeben haben und unsere Arbeit als Tagesmütter schätzen.
Weiterhin möchten wir uns bei Ihnen bedanken, liebe Frau Müller, Sie haben immer ein offenes Ohr für uns und stehen uns mit Rat und Tat zur Seite. Danke für die großartige Zusammenarbeit.
Ein großes Dankeschön auch an die vielen Sponsoren, die unsere Projekte finanziell unterstützt haben.
Kindertagespflege: Interview mit Alexandra Krug
Tagesmütter und Tagesväter: Multitalente, die über viele Jahre leidenschaftlich mit Herz und Seele besonders den kleinen Kindern eine feste Bezugsperson sind, die ihnen Schutz und Geborgenheit geben.
Sabine Müller, Fachberatung Kindertagespflege, hat Interviews geführt. Das erste mit der Tagesmutter Alexandra Krug aus Isernhagen NB, die im vergangenen Sommer ihr 10-jähriges feierte!
Sabine Müller: Frau Krug, erstmal Glückwunsch! 10 Jahre sind schon was! Wie sind Sie damals zur Kindertagespflege gekommen?
Alexandra Krug: Ich war in Elternzeit und hatte vorher als Kinderpflegerin in Einrichtungen gearbeitet. Ich suchte nach einer Möglichkeit, wieder mit Kindern zu arbeiten, aber in einer kleineren Gruppe und für meine Kinder da zu sein.
In meinem Beruf habe ich bewusst überwiegend in Einrichtungen gearbeitet, in denen Kinder mit Behinderungen betreut wurden. So war es mir von Beginn an besonders wichtig, meine beruflichen Erfahrungen einfließen zu lassen. Meine Kindertagespflegestelle sollte inklusiv sein! Und dies wurde sie auch. Gesunde und beeinträchtigte Kinder kommen so schon in ganz jungem Alter völlig selbstverständlich und vorurteilsfrei mit einander in Kontakt. Dies in vielen kleinen Momenten zu beobachten erfüllt mich jedes Mal mit Stolz und Freude über die sehr sozialen Momente. Eine gute Bindung zu den Kindern aufzubauen gibt ihnen Sicherheit. Mein Ziel ist es, dass alle Kinder gerne zu mir in die Betreuung kommen.
S.M.: Wie viele Tageskinder waren es in den 10 Jahren?
A.K.:Durch den Datenschutz ist die genaue Zahl leider nicht mehr ganz nachzuvollziehen. Ich schätze so ca. 40 Kinder. Nicht alle waren über einen längeren Zeitraum bei mir.
S. M.: Was hat sich in 10 Jahren denn verändert?
A.K.: Der Kontakt zu den Eltern ist sehr eng. Im nahen Austausch wird deutlich mehr auf die Ernährung von Kleinstkindern geachtet. So haben Kinder ggf. Unverträglichkeiten oder sollen zuckerfrei ernährt werden. Beeindruckend finde ich, wie toll heute die wetterfeste Kleidung geworden ist.
Der Austausch mit Ihnen, Frau Müller, hat sich in den Jahren intensiviert. Dies hat auch im Kleinen zu Veränderungen geführt. Schön, dass Anregungen von uns Kindertagespflegepersonen auch zu Änderungen in der Satzung geführt haben. Erwähnen möchte ich da die Umstellung auf die Qualifizierungsstufen. Und die Aufnahme der Kindertagespflege in das niedersächsische Kitagesetz war ein wichtiger Schritt hin zur weiteren Professionalisierung. Heute sage ich mit Stolz: Mein Beruf ist Tagesmutter!
S. M.: Erzählen Sie mir von dem Fest.
A. K.: Ende August letzten Jahres konnte ich alle Eltern und Kinder zu meinem großen Fest in Haus und Garten einladen. Es war ein unglaublich schöner und emotionaler Moment für mich, so viele „große“ Kinder und deren Eltern wieder zu sehen! Bei bestem Wetter mit Kaffee und Kuchen hatten wir viel Spaß zusammen. Das Highlight war die riesige Hüpfburg. Auch die selbsthergestellte Seifenlauge, die Farbschleuder und das Schminken haben die Kinder freudig und begeistert ausprobiert.
Ich bedanke mich bei allen fleißigen Helfern, ohne die es nicht so reibungslos geklappt hätte. Die freiwillige Feuerwehr HB hat unkompliziert ein Zelt auf- und wieder abgebaut, Claudia die schönsten Kindergesichter geschminkt und Silvia Rieskamp die supertolle Einladungskarte gestaltet.
S. M. Was möchten Sie noch loswerden?
Abschließend ist es mir ein Bedürfnis „Danke zu sagen“: für die Glückwünsche, die Präsente und das mir über die Jahre entgegengebrachte Vertrauen. Besonderer Dank geht an Karin: Danke, dass Du da warst!
Dank an meinen Vermieter, es braucht mehr Menschen, die an uns Tagesmütter und -väter vermieten! Dank Ihnen, Frau Müller, für die von Beginn an gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!
Kindertagespflege: Interview mit Vitina Gatzen
Beruf und Berufung: Tätigkeit in der Kindertagespflege
Sabine Müller, Fachberatung Kindertagespflege sprach mit Vitina Gatzen, Tagesmutter aus Isernhagen Altwarmbüchen.
Sabine Müller: Wie sind Sie zur Kindertagespflege gekommen?
Vitina Gatzen: Ich bin Physiotherapeutin, mein Mann Erzieher. Wir sind Eltern eines inzwischen sechsjährigen Sohnes. Als ich schwanger wurde, arbeiteten wir beide im Schichtdienst. Das konnten wir uns mit einem kleinen Kind nicht weiter vorstellen, auch die Betreuung ab dem ersten Geburtstag war für uns nicht denkbar. So reifte der Gedanke, dass einer von uns beiden in die Kindertagespflege einsteigt.
Nach dem Umzug in eine Doppelhaushälfte nach Altwarmbüchen wurde es konkreter. Ich machte mich schlau, lies mich von Ihnen beraten, sprach mit tätigen Kindertagespflegepersonen. Schnell kam ich zu dem Entschluss, dass ich nur Grundschulkinder betreuen möchte. So ist auch die Tätigkeit in meinem erlernten Beruf stundenweise noch möglich. Meine beiden Berufe verbinden zu können, erfüllt mich.
Zwischen Februar und Juli 2019 absolvierte ich die Grundqualifizierung, es kamen dann weitere Module dazu, so dass ich nun die höchst mögliche Anzahl an Grundqualifizierungsstunden habe, die hier in Niedersachsen möglich sind.
Schon im August 2019 nahm ich die ersten Kinder auf.
S.M.: Wie viele Tageskinder waren es in den 5 Jahren?
V. G.: Nicht jedes Kind kommt täglich und die meisten bleiben von der ersten bis einschließlich der vierten Klasse, so sind es 14 Kinder bisher, die, die gerade bei mir sind, eingeschlossen.
S.M.: Wie kann ich mir einen Tag bei Ihnen vorstellen?
V. G.: Ich begleite die Kinder auf Ihrem Schulweg von der Grundschule bis zu mir nach Hause, mache nebenbei gleich Verkehrserziehung und begleite und unterstütze bei den Hausaufgaben. Natürlich bekommen die Kinder auch ein frisch gekochtes Mittagessen.
Der Übergang vom Kindergarten in die Schule ist eine Herausforderung. Die Kinder müssen mehr sitzen und die Zeiten des Konzentrierens werden durch den zunehmenden Lernstoff intensiver. Ich gebe den Kindern den Raum, auf ihre Art und Weise von diesen Anforderungen abzuschalten: es gibt eine ruhige Leseecke, Klemmbausteine laden zu Ruhe, Kreativität und Miteinander ein, es gibt frei verfügbare Gesellschaftsspiele, Möglichkeiten zum Malen oder Basteln, der Garten lädt zum Spielen und Bude bauen ein.
Bei allem stehen immer das Interesse und die Bedürfnisse eines jeden einzelnen Kindes im Focus. Jedes Kind hat bei mir einen hohen Partizipationsspielraum, sie können und sollen sich an der Gestaltung, der Struktur und der inhaltlichen Planung des Nachmittags oder auch des ganzen Tages in den Ferien beteiligen.
S.M.: Wo sehen Sie die Schwerpunkte in Ihrer Tätigkeit?
Als Physiotherapeutin (und inzwischen auch Kinderrückschullehrerin) ist sicher die Bewegung der größte Schwerpunkt. Die Folgen mangelnder Bewegung sind sehr vielschichtig. Ich nenne hier nur Haltungsschäden, Lern- und Konzentrationseinschränkungen.
Durch Bewegung entwickeln Kinder Körperbewusstsein, verbessern ihre Beweglichkeit, ihre Reaktionsfähigkeit, ihren Gleichgewichtssinn und die Auge-Hand-Koordination. Und was ich als ganz zentral sehe: das Kennenlernen und Abschätzen der eigenen körperlichen Möglichkeiten. Wichtig für den Unfallschutz.
Ich selbst habe in meiner Jugend über Jahre Akrobatik betrieben und stand mit einem Hobby Zirkus auf der Bühne. So habe ich erlebt, welchen positiven Einfluss die Zirkuspädagogik auf Kinder hat: Lernen als Team, etwas gemeinsam erarbeiten, in der Gruppe wachsen.
Den Kindern stehen Schwungtuch, Rolla-Bollas, Bälle, Tücher und Kästen für Jonglage, Tellerdrehen, Kibidos, Pedalos, Röhren-Ball-Systeme, Diabolos und Hulla-Hoop-Reifen zur Verfügung. Darüber hinaus erarbeite ich, je nach Interessen der Kinder, mit ihnen einfache Grundtechniken der Bodenakrobatik und kleine Gruppen- und Partnerpyramiden. Auch Zaubertricks werden gerne mal einstudiert und im kleinen Rahmen aufgeführt. In den Ferien gehen wir auch gerne mal bouldern/klettern.
Zusätzlich können die Tageskinder Musik sehr nah bei mir erleben. Sei es in Musikrunden, welche das Miteinander fördern oder spontan: wie ein kleiner Chor, alle zusammen ein Lied singen und einfach glücklich sein. Sei es auch mal Live-Musik im Wohnzimmer. Sei es auch das Ausprobieren von z.B. Ukulele oder Blockflöte. Musik verbindet einfach.
S.M.: Was macht für Sie den Reiz dieser Tätigkeit aus?
V. G.: Die Lebendigkeit im Miteinander, die Gespräche beim Mittagessen, das gern auch mal eine ganze Stunde dauern kann. Das Vertrauen, das mir die Kinder schenken, ihre Offenheit, ihre Fragen und ihre Anregungen. Ich genieße es, wenn sich die Kinder mit sich selbst, mit der Umgebung und auch Erlebtem auseinandersetzten und dieses auch mal kritisch hinterfragen. Themen wie soziales Miteinander, der Glaube, Regeln und Werte zuhause im Vergleich zur Schule und im Vergleich zu mir und meinen Alltag werden oft kritisch hinterfragt und besprochen. Kinder sind sehr wissbegierig und ich freue mich über jeden Austausch, bei dem ich nicht selten auch noch etwas lerne.
Es erfüllt mich die Tageskinder aufwachsen zu sehen, ihre Entwicklung über Jahre mitbegleiten zu können, sie stark machen für den Übergang in die weiterführende Schule. In diesen Grundschuljahren passiert so viel und es ist wunderschön ein Teil davon sein zu dürfen.
S.M. Was hat sich im Laufe der Jahre verändert?
V. G.: Die Funktion der Hausaufgaben musste ich überdenken, da sie im Alltag ein häufiger Auslöser von Konflikten zwischen Eltern, Kindern, Lehrer/innen und mir darstellen.
Die Individualität der Kinder muss ich viel mehr betrachten. Ich habe inzwischen Kinder mit einem Mehrbedarf hinsichtlich ADHS, Lese-Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie, Konzentrationsschwäche und möglicher Autismusspektrumsstörung. So ergibt es sich, dass ich selbst Fortbildungen besuche und auch in Zukunft besuchen werde, um meine Kompetenzen in diesen Felder zu ergänzen.
S.M.: Was möchten Sie abschließend noch sagen?
V.G.: Mein Dank geht an alle Eltern, die mir ihr Vertrauen geschenkt haben, die ganz selbstverständlich auch die Geschwisterkinder wieder zu mir bringen.
Besonders dankbar bin ich für das herzliche Miteinander von Eltern, Kindern, meiner Familie und der Gemeinde. Ich merke eine Offenheit auf allen Seiten und ein Verständnis für ein Miteinander auf allen Ebenen. Es ist ein Geben und ein Nehmen und das ist heute nicht mehr selbstverständlich. Dafür bin ich sehr dankbar.
Vielen Dank auch an Sie Frau Müller für dieses Interview und Ihre Arbeit für uns Kindertagespflegepersonen.
Bei Fragen finden Sie Informationen zur Kindertagespflege unter www.isernhagen.de oder wenden sich gern direkt an Sabine Müller, Tel. 0511 60039025, E-Mail sabine.müller@isernhagen.de
Organisationseinheiten
Amt für Jugend, Bildung und Sport | |
Bothfelder Straße 23 30916 Isernhagen Telefon: +49 511 6153-0 Telefax: +49 511 6153-4840 E-Mail: info@isernhagen.deHomepage: https://www.isernhagen.de/ | |
Kindertagesbetreuung | |
Amt für Jugend, Bildung und Sport Bothfelder Straße 23 30916 Isernhagen Telefon: +49 511 6153-4020 Telefax: +49 511 6153-4840 E-Mail: info@isernhagen.deHomepage: https://www.isernhagen.de/ | Montag 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr Dienstag 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr Mittwoch - Donnerstag 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr und 14.00 Uhr bis 18.00 Uhr Freitag 08.30 Uhr bis 12.00 Uhr |